Anton Förster

Der AIDA Trichter

AIDA ist ein Akronym, das für die vier Schritte im Kaufentscheidungsprozess steht: 

Attention (Aufmerksamkeit)
Interest (Interesse)
Desire (Wunsch)
Action (Handlung)

Es wurde bereits 1898 entwickelt, indem Erkenntnisse aus der angewandten Psychologie für den Kaufprozess übertragen wurden, und gilt als eines der ersten Prozessmodelle für Kaufentscheidungen.

Das AIDA-Modell mag für einige Marketing-Experten nur offensichtliche bzw. triviale Erkenntnisse bieten, doch seine Vereinfachung dient in der Werbepraxis als gut verständliches Modell, das zumindest die Auswirkungen von Marketing-Maßnahmen und ihr Timing teilweise erklärt. Es hilft uns im Marketing dabei, den Kaufprozess zu verstehen und zu optimieren, indem wir die Aufmerksamkeit der Kunden gewinnen, ihr Interesse wecken, einen Wunsch nach dem Produkt oder der Dienstleistung erzeugen und sie schließlich dazu bringen, eine Handlung auszuführen.

Aus dem AIDA-Model Heraus hat sich der Kauftrichter (Salesfunnel) entwickelt, der im letzten Jahrzent vorallem bei digitalen Produkten für einige Anbieter bahnbrechende Ergebnisse erzielt hat.

Die Customer Journey, die sich möglicherweise aus dem Schema Vorkaufsphase, Kaufphase und Nachkaufphase entwickelt hat, ist ein ähnliches Konzept, das den Kaufentscheidungsprozess in seiner Gesamtheit darstellt. Im Gegensatz zu Partialmodellen, die nur einen kleinen Ausschnitt des Kaufprozesses erklären, zeigen Totalmodelle wie die Customer Journey den gesamten Ablauf. Hier werden dann aber viele Details, die Auswirkungen auf den Kauf haben könnten, ignoriert. 

Die Digitalisierung und der damit verbundene Anstieg an möglichen Kontaktpunkten mit Unternehmen während des Kaufprozesses haben jedoch dazu geführt, dass das Trichtermodell nur noch in seiner Grundstruktur gültig ist. Digitale Kontaktpunkte lassen sich seit der Nutzung von Cookies im Internet genau identifizieren, sodass Kontaktpunkte lediglich durch die Analyse von digitalen Kundendaten in einem Schema zusammengefasst werden können. Dies hat wiederum dazu geführt, dass die Identifikation von Kundenkontaktpunkten und die Optimierung der Customer Journey für uns im Marketing immer wichtiger geworden sind.

AIDA ist aus meiner Sicht weiterhin ein nützliches Modell, um den Kaufprozess zu verstehen. Es ist der Einstieg, der uns verstehen lässt, dass wir nicht immer die selben Botschaften senden sollten, sondern uns an die Phase, in der Kunden sich gerade befinden anpassen sollten.